
Daniel Ernst - olympusXplorersDaniel Ernst im Interview zum Olympus Flaggschiff E-M1X
Zur Vorstellung der neuen Olympus E-M1X in Hamburg, konnten wir einige Meinungen und Erfahrungen von Fotografen sammeln, die bereits mit dem neuen MFT Flaggschiff gearbeitet haben. Auch Daniel Ernst ist Teil der olympusXplorers und war mit Olympus in Japan. Wenn du dich eher für die technische Seite der Olympus E-M1X interessierst dann schau doch mal bei unserem Foto Koch Hands On vorbei: Hands On mit Video
Du bist Teil der German Roamers – was ist das eigentlich?
Wir sind in erster Linie eine Community, also eine Vereinigung von derzeit 14 Fotografen. Unser Grundgedanke ist es die Menschen dazu zu bewegen Deutschland zu entdecken, dass man nicht immer nach Kanada reisen muss um schöne Seen und Berge zu fotografieren. Daher auch unsere Serie „we roam home“ - man soll einfach vor die eigene Haustür gehen und Fotos schießen. Die meisten Leute kennen die Schönheit ihrer Heimat gar nicht oder wissen diese nicht zu schätzen.
Fotografiert ihr wirklich nur in Deutschland und was macht ihr sonst so?
Natürlich sind wir auch international unterwegs, wir haben verschiedene Klienten und Aufträge die uns durch die ganze Welt bringen. Des Weiteren veranstalten wir oft Community Events, wie zum Beispiel Galerien, Ausstellungen oder einfach nur Talks um andere teilhaben zu lassen. Wir leiten kostenlose Workshops, bei denen jeder mitkommen kann und wir aus dem Nähkästchen plaudern. Unser Ziel ist es diesen Grundgedanken, den wir damals bei der Gründung der German Roamers hatten, nach außen zu tragen, um andere zu inspirieren vielleicht sogar eine eigene Gruppe zu gründen, die sich beispielsweise jedes Wochenende trifft um Fotos zu machen, oder einfach sagen „Hey, ich bleibe diesen Sommer in Deutschland und reise nicht in die USA“. Das ist unsere Hauptaussage: sei kreativ, bleib daheim, mach was anderes und setzt euch mit anderen Kreativen in Verbindung.

In welchem Bereich der Fotografie fühlst du dich zuhause?
Ich habe mich auf die Landschaftsfotografie spezialisiert, aber nicht im klassischen Stil, sondern eher ein Mix aus Lifestyle, Abenteuer und Landschaft. Ich gehe in die Berge wandern, ohne ein bestimmtes Bild im Kopf zu haben, weil für mich die Aktivität, in dem Fall die Wanderung, immer im Vordergrund steht. Wenn ich dabei über ein bestimmtes Motiv stolpere, warte ich auch manchmal ein paar Stunden bis das Licht stimmt, die Situation passt, oder ich komme in einem halben Jahr nochmal, wenn ein bisschen Schnee liegt.
Auf was legst du bei deinen Fotos besonders Wert?
Für mich ist es wichtig einen Bezug zwischen der Landschaft und dem Menschen herzustellen, das heißt ich versuche nicht einfach nur Personen zu platzieren, sondern ich möchte die Menschen mitten in ihren Aktivitäten fotografieren, sei es beim Wandern, außerhalb des Zelts beim Kaffee kochen, etc. Echte, authentische Fotos die aus der Situation entstehen, und nicht gestellt sind. Deswegen sind meine Fotos nicht perfekt, da ich schnell reagieren muss, und dadurch nicht das typisch saubere Landschaftsbild entsteht.
Fotograf: Daniel Ernst; EXIF: OM-D E-M1X | F/2.8 | 1/400s | ISO-400 | M.Zuiko 120mmWelche Erfahrungen konntest du mit der neuen Kamera sammeln?
Die E-M1X habe ich nach Japan mitgenommen, wo ich im Auftrag von Olympus zusammen mit Hannes Becker war. Nachdem wir zunächst im globalen Headquarter von Olympus waren, sind wir von Tokio nach Kyoto gereist und haben dabei vor allem Landschaft und Wildlife geschossen.
Wie hast du Japan erlebt?
Japan ist sehr interessant, durch den großen Kontrast zwischen dem ruralen und dem urbanen Japan. Zum Einen hat man Tokio, die Metropole, 'Concrete-City', zum anderen nur noch Felder und kleine Dörfer, wenn man eine Stunde mit dem Zug raus fährt. Genau das wollten wir zeigen, wir haben den Mount Fuji bei Sonnenaufgang fotografiert, Affen die in den Hot Springs baden, weil es in den Bergen im Winter zu kalt wird.
Fotograf:Ich glaube das würde ich als mein tollstes Erlebnis bezeichnen, es ist fast unreal diese Affen zu sehen, ich glaube sie heißen Snow Monkeys. Sie leben in den Bergen Japans, und am Fuß des Berges haben sich heiße Quellen gebildet, wo die Affen überwintern, und im Frühling gehen sie wieder hoch in die Berge. Es ist eine unglaubliche Erfahrung den Tieren so nahe zu kommen. Vorher hatte ich Affen nur im Zoo gesehen, aber diese Affen hat es nicht interessiert ob Menschen in der Nähe waren. Ähnlich war es in Nara, einer Stadt in der wilde Rehe umherziehen. Die sind so sehr an die Menschen gewöhnt, dass man sie sogar streicheln kann. Außerdem sind sie nicht zum Abschuss freigegeben, sonst kommt man ins Gefängnis. Von diesen Tieren so nah Aufnahmen zu machen, mit einem 25mm ein Porträt von einem Reh zu machen, ist etwas ganz Besonderes für mich gewesen.


