
Sony 70-200mm f/4 G II - Tele oder Makro?
Ein 70-200 als Makro nutzen? Ab jetzt ist das möglich! Wir stellen dir heute gern das neue Sony 70-200mm f/4,0 OSS G II, Sonys 73. E-Mount Objektiv mit einem interessanten Twist, vor.
1. Größe und Gewicht
Bei dem neuen SEL 70-200mm f/4,0 OSS G II hat Sony ausnahmsweise auf eine andere Bauweise gesetzt. Der Zoom verläuft hier nicht mehr wie gewohnt im Gehäuse, stattdessen fährt das Objektiv beim Zoomen heraus. Wie unser Schütteltest zeigte, fährt es auch beim Transport nicht versehentlich aus.
Das Objektiv ist somit bei 70mm knapp 15% kürzer. Das ist ungefähr die Größe des 2x Telekonverters, also ein signifikanter Größenunterschied im Vergleich zum Vorgänger. Klar, bei 200 mm ist es nicht mehr ganz so kompakt, allerdings ist das Packmaß für viele deutlich wichtiger. Und wo wir gerade beim Packen sind: Mit 794 g ist das neue 70-200mm knapp 50 g leichter als der Vorgänger

Sony SEL 70-200mm f/4,0 OSS G II
- Vollformat Objektiv
- Internal Focusing
- blitzschnelles Fokus-Tracking
- schneller und präziser Autofokus für Fotos und 4K Videos
- Naheinstellung 26cm (70mm) - 42cm (200mm)
- perfekt für Naturaufnahmen, Porträts und mehr
- beeindruckende Makrofunktionen
- atemberaubende, klare Nahaufnahmen
- leicht, robust und staubresistent
- Telekonverter kompatibel (optional)

2. Performance
Dass das Objektiv kleiner und leichter geworden ist, bedeutet allerdings nicht, dass sich in Sachen Bildqualität nichts getan hat. Neue Linsenanordnungen mit verbesserten Beschichtungen sorgen für eine annähernd perfekte Bildqualität und Abbildungsleistung. Mit den vier neuen XD-Linear Motoren schafft das Objektiv eine 20% schnellere Autofokusleistung, die auch mit den 30fps einer Alpha 1 absolut mithalten kann, sogar mit Autofokus-Tracking beim Zoomen. Und obwohl Breathing hier schon minimal gehalten wurde, ist das Objektiv mit der Breathing-Korrektur der neuen Alpha Kameras kompatibel. So kann Breathing sogar komplett vermieden werden.
Den Telekonverter haben wir ja vorher bereits erwähnt: Das neue 70-200mm ist im Gegensatz zum alten jetzt auch mit Telekonvertern kompatibel!

3. Warum ein Makro?
Mit der neuen Bauweise des Objektivs haben wir nicht nur die Größe und das Gewicht verbessert, sondern auch die Naheinstellgrenze. Wie beim Sony 70-200 F2,8 GM II kommen wir nun bei den Neuauflagen deutlich näher an unser Objekt heran. Wo wir vorher eine Naheinstellgrenze von einem bzw. 1,3 m hatten, kommen wir nun je nach Brennweite auf 27 cm im Weitwinkel- bzw 42 cm im Telebereich.
Das Resultat ist ein viel besserer Abbildungsmaßstab bzw. eine bessere Vergrößerung.
Wenn wir das neue 70-200mm f/4,0 G II verwenden, fällt der Abstand zur Kamera und die dadurch resultierende vergrößerte Darstellung direkt auf, durch die wir schon viel mehr einen Detailblick in die Kamera bzw. auf einzelne Komponenten erhalten.
Wirklich cool wird es aber, wenn wir nun noch den 2x Telekonverter hinzufügen. Denn mit diesem haben wir neben der höheren Reichweite noch einmal eine Verbesserung bei der Vergrößerung. Achja: Mit dem Telekonverter verändert sich unsere Naheinstellgrenze nur um die Größe des Konverters, sprich um 3 cm, auch damit kommt man sehr nah an das Motiv ran.
Somit haben wir ein echtes Makro mit einem 1:1 Maßstab, können wirklich kleinste Details formatfüllend einfangen und auch das wieder über den gesamten Brennweitenbereich. Das gibt es bei keinem anderen Objektiv im Sony Lineup und ist ein wirklich spannendes Feature.
Sony SEL 70-200mm f/4,0 OSS G II + Telekonverter 2.0x
4. Fazit und Vergleich zum SEL 70-200mm f/2.8 GM II
Das neue 70-200 G II ist mehr als nur ein kleines Update. Sony hat hier die Möglichkeit gesehen, die mittlerweile “normalen” Verbesserungen eines Objektives in der 2. Generation für ein neues, für viele sehr interessantes Feature zu nutzen. Auch das 70-200mm G-Master II hat neue Autofokus-Motoren, Linsenelemente, Beschichtungen und Verbesserungen in Sachen Gewicht bekommen. Da sie beim neuen 70-200mm G II durch die Blende f/4 mehr Freiheiten hatten, konnte diese überragende Naheinstellgrenze mit dem Abbildungsmaßstab zustande kommen.
Aber für wen ist denn jetzt welches 70-200mm gedacht? Es ist kein Zufall, dass Sony dieses Objektiv zusammen mit der Alpha 6700 vorgestellt hat, denn genau dafür ist es auch gemacht. Obwohl es ein Vollformat-Objektiv ist, passt es in Sachen Größe & Gewicht natürlich perfekt an eine kompakte APS-C Kamera, die die Brennweite durch den Crop nochmal verlängert. Auf APS-C und mit Telekonverter können wir so aus dem 70-200 mm f/4 mal eben ein 210-600 mm mit durchgehender Blende f/8 machen, mit dem wir gleichzeitig noch eine Naheinstellgrenze von nur 45 cm haben.
Klar, wer eine große Offenblende braucht, muss zum G-Master greifen, was aber im Vergleich zum neuen f/4 G stolze 1.000€ mehr kostet. Von diesem Standpunkt aus betrachtet bekommen wir hier für 2.000€ ein extrem leistungsfähiges Teleobjektiv, das gleichzeitig noch kompakt gebaut ist und mit dem Abbildungsmaßstab und den optionalen Telekonvertern auch extrem flexibel ist.
