
Rollei 85mm f/1.8 AF im Test
Ein starker Start in eine neue Ära
Rollei macht jetzt Objektive? Was auf den ersten Blick überraschend klingt, entpuppt sich beim genaueren Hinsehen als spannender Schritt, den Rollei direkt zum Auftakt mit einem 85mm f/1.8 AF geht. Ob das erste Objektiv der Marke hält, was die Specs versprechen? Wir haben uns das neue 85er genauer angeschaut und in der Praxis getestet.
Inhaltsverzeichnis
Die wichtigsten Features auf einen Blick
- 85 mm Brennweite, klassisch für Porträts
- Lichtstarke Blende f/1.8
- 0,85m Naheinstellgrenze
- schneller STM-Autofokus
- HFT-X Mehrschichtvergütung für starken Kontrast & reduzierte Flares
- AF/MF-Switch & frei belegbarer FN-Button
- Firmware-Updates via USB-C
- EXIF-Übertragung & automatische Korrekturprofile
- Verfügbar mit Sony E & Nikon Z Anschluss
Design & Haptik – solide, hochwertig, professionell
Was sofort auffällt: Das Rollei 85mm f/1.8 ist keine Sparlösung. Statt eines günstigen Plastikgehäuses erwartet Nutzer ein hochwertig gefertigtes Metallgehäuse, das mit technisch wie optisch überzeugenden Komponenten gespickt ist. Das robuste Vollmetallgehäuse liegt satt in der Hand und vermittelt Vertrauen, ohne dabei unnötig schwer zu wirken. Aber auch der Fokus- und Blendenring sind sehr griffig, was dem versehentlichen Verstellen vorbeugt und eine sichere Bedienung garantiert. Ein kleines Manko gibt es hier allerdings, denn der Blendenring ist nur stufenlos verstellbar. Hier wären alternativ einrastende Stops wünschenswert. Für alle Sony Nutzer passend hat Rollei das Objektiv mit einem orangenen Design-Akzent an der Vorderseite versehen.
Besonders gelungen ist die Bedienung:
- Der Fokus-Ring läuft weich und präzise
- Der AF/MF-Schalter lässt sich mit einem Handgriff bedienen
- Der FN-Button am Objektiv ist frei belegbar (z. B. mit Fokus-Lock oder Lupenfunktion)
Achja, die Firmware des Objektives lässt sich ganz einfach über den integrierten USB-C-Port aktualisieren.

Bildqualität: Schärfe mit Charakter
Das Rollei liefert, was man sich von einem 85mm f/1.8 verspricht und geht in einigen Bereichen sogar darüber hinaus.
Die Bildergebnisse sind:
- Beeindruckend scharf, selbst bei Offenblende
- Sanft freigestellt, mit natürlichem, cremigem Bokeh
- Farbtreu & kontrastreich, auch bei schwierigen Lichtsituationen
Dafür sorgt nicht nur die hohe Lichtstärke, sondern auch das optische Innenleben:
- Zwei ED-Gläser minimieren chromatische Aberration
- Zwei HR-Elemente unterdrücken Magenta-Stiche
- Die HFT-X-Beschichtung reduziert Ghosting & Flares um bis zu 42 %
Das Objektiv ist damit ideal für Available Light, Gegenlicht und Portraits mit natürlichem Lichtverlauf und sanfter Vignette. Wer allerdings ein perfekt korrigiertes und möglichst charakterarmes Objektiv sucht, sollte sich die darauf spezialisierten Premium-Objektive von Sony oder Nikon ansehen. Das Rollei 85mm hat natürlich hier und da seine optischen Charakteristika, die vielen entweder gar nicht erst auffallen oder sie nicht stören.
Autofokus: leise, schnell, zuverlässig
Der verbaute STM-Motor arbeitet angenehm leise und präzise, sowohl im Foto- als auch im Videomodus. Dank Face- und Eye-Tracking funktioniert das Scharfstellen auf Personen zuverlässig und schnell, besonders im Zusammenspiel mit den aktuellen Sony- oder Nikon-Kameras.
Wie schlägt sich das Rollei im Vergleich?
Im umkämpften Markt der 85mm Objektive tritt Rollei gegen etablierte Größen wie Canon, Nikon, Sony oder Viltrox an. Dabei gelingt dem Newcomer ein beeindruckender Einstieg, insbesondere preislich. Selbst das beliebte Viltrox 85mm f/1.8 ist hier noch knapp 100€ teurer.
Fazit
Mit dem neuen 85mm f/1.8 hat Rollei ein wirklich beeindruckendes Preis-/Leistungsverhältnis vorgestellt, das nur schwer zu übertreffen ist. Man bekommt hier für wenig Geld ein super vielseitiges Objektiv, vor allem für Portraits. Gerade für Fotobegeisterte, die gerade ihre ersten Schritte Richtung offenblendigen Festbrennweiten gehen, sollte das neue Rollei 85mm f/1.8 AF ganz oben auf der Wunschliste stehen.