
Sony ECM-M1 - werden Mikrofone smart?
Neben der neuen Alpha 6700 und dem neuen 70-200 f/4 (zum ausführlichen Testbericht zur Kamera und zum Objektiv) hat Sony noch ein neues On-Camera Mikrofon vorgestellt: Das ECM-M1. Mit diesem Mikrofon will Sony die Welt der Content-Creator auch im Zubehör-Bereich erobern.
Sony ECM-M1
- vielseitiges Shotgun-Mikrofon
- verfügt über acht verschiedene Richtcharakteristiken bei zwei Kanälen mit dem Stellrad auf der Rückseite
- passt sich an jedes Aufnahmeszenario an
- kompaktes und leichtes Design

1. Die Besonderheiten des ECM-M1
Was macht das ECM-M1 so besonders? In den letzten Vlogging-Kameras hat Sony eine neue Technologie verwendet, dank der wir als Nutzer entscheiden können, aus welcher Richtung der Ton primär aufgenommen werden soll und dieses Feature hat es jetzt, deutlich verbessert, in das neue M1 geschafft.
Wenn man von oben auf das Mikrofon schaut, erkennt man die vier Mikrofonkapseln, die in einer Art Raute angeordnet sind und den Ton so aus verschiedenen Richtungen aufnehmen. Das ganze nennt sich “Beam Forming Technology” und kommt eigentlich aus dem Lautsprecher-Bereich.
Die 8 Modi sieht man hinten auf dem Wahlrad des Mikrofons und sind eigentlich relativ selbsterklärend. Es geht dabei wie bereits erwähnt um die gezielte Richtung, aus der der Ton kommen soll und variiert von sehr direktional bis hin zu Omnidirektional. Dazu kommt die Aufnahme des Tons ausschließlich hinter der Kamera und auch von vorne plus von hinten. Außerdem gibt es einen extra Stereo-Modus.

2. Mikrofone werden smarter
Aber was mache ich, wenn ich aus Versehen den falschen Modus gewählt habe? Alle neueren Sony Kameras - zumindest alle, die die Bionz XR-Prozessoren haben - können 4-Kanal Audio aufzeichnen. Das macht sich das neue M1-Mikrofon zunutze. Auf den ersten beiden Spuren wird der gewünschte Modus aufgenommen, auf der dritten Spur liegt dann immer noch die omnidirektionale Aufnahme; für diese gibt es sogar noch auf der vierten Spur einen -20 dB Safety-Track, falls es falsch gepegelt war.
Für weiteres Fine-Tuning des Signals können wir noch einen Low-Cut Filter verwenden, um besonders tiefe Töne, beispielsweise das Brummen einer Klimaanlage, auszugrenzen. Außerdem gibt es zusätzlich noch eine Rauschreduzierung für ein cleaneres Audiosignal.
Natürlich geht das Audiosignal direkt über den Multi-Interface Hotshoe bereits digitalisiert in die Kamera. Wir haben zwar noch einen USB-C Port, der allerdings nur für potentielle Softwareupdates gedacht ist.
Es ist also sehr einfach mit dem neuen ECM-M1 den Ton für euer Video nicht zu versauen.
Strom kommt direkt über die Kamera, so könnt ihr nicht vergessen das Mikrofon anzuschalten. Durch die 4 Spuren seid ihr auch in Sachen Lautstärke und Richtung immer auf der sicheren Seite.

3. Das ECM-M1 im Vergleich zu anderen Sony-Mikrofonen
Für den Einstieg bietet Sony mit dem G1 eine günstigere Option ohne viele Features, einfach plug and play. Wer die bestmögliche Tonqualität erhalten möchte, sollte sich das B1 oder B10 anschauen, da diese beiden Mikrofone mit den meisten Mikrofonkapseln ausgestattet sind und somit technisch die beste Tonqualität haben.
Eine gute Tonqualität wird allerdings nicht nur von dem Mikrofon bestimmt, sondern hängt insbesondere auch von Umgebungsgeräuschen, der Location und der Kamerabewegung ab. Genau an dieser Stelle kommt das neue M1 ins Spiel. Ihr habt damit quasi in jeder Situation das richtige Mikrofon dabei, welches gleichzeitig auch noch leicht zu bedienen ist und wenig Know-How in der Nachbearbeitung erfordert. Bekommt man mit weniger Geld eine bessere Tonqualität? Bestimmt, aber dafür muss man oft viel Zeit und viel Know-How haben, um das technisch gute Signal auch situationsbedingt zu bearbeiten.
Unser alter Sony Mikrofon Vergleich
