
65 | 100 Unendliche Weiten
Lea Mildeaus der Serie 100 Fotos - 100 Geschichten
Foto Koch feiert 100 Jahre und wir erzählen EURE besten Geschichten, denn ohne euch wären wir nicht hier! Die heutige Geschichte kommt von der Fotografin Lea Milde und ihre Reise durch das wunderschöne Namibia.
2019 machten mein Freund und ich uns auf eine Reise, die für uns zum Inbegriff der Freiheit wurde: einen Roadtrip mit Dachzelt durch die unendlichen Weiten Namibias. Namibia, eines der trockensten Länder dieses Planeten, geprägt von atemberaubenden Landschaften, ungezähmter Natur und wilden Tieren. Unsere 3-Wöchige Reise brachte uns von Windhoek über das Waterberg Plateau in den Etosha Nationalpark und von dort entlang der Küste und durch die Namib und Kalahari wieder zurück.
Der Inbegriff der Freiheit
Namibia hat nicht nur mein Wildtierökologen-Herz begeistert, sondern auch meine künstlerische Seite. Und um die soll es hier jetzt in meinem Foto und meiner kleinen Geschichte gehen… Wir fuhren entlang der langen, staubigen Straßen im Namib Naukluft National Park, einer der ältesten und trockensten Wüstenregionen der Welt. Neben den orangen Dünen, den weißen Pfannen und toten Kameldornbüschen hat man auch eine wunderbare Sicht auf die Gebirgskette im obigen Bild und wenn man Glück hat, erhascht man auch einen Blick auf eine Oryxantilope, die an diese extremen Umweltbedingen perfekt angepasst sind. Wie viele FotografInnen hatte ich bereits vorab ein Bild im Kopf, dass ich gerne verwirklichen wollte. Ich wollte ein Bild mit einer Oryxantilope, alleine in der weiten Landschaft, vor dieser Gebirgskulisse. Wir verbrachten bereits 3 Tage in dem Nationalpark und noch immer hatten wir nicht wirklich dieses Bild bzw. diese Szene bekommen. Am letzten Abend, wir waren bereits auf dem Weg zurück ins Camp, entdeckten wir auf einmal einen Oryx, der einsam im Licht der untergehenden Sonne wanderte. Ich schnappte mir die Kamera und machte schnell ein Bild. Allerdings war es nicht so wie ich es mir vorstellte und so legte ich die Kamera zur Seite und beobachtete wie der Oryx in der unendlichen Weite der Namib verschwand. Monate später durchkramte ich meine bereits aussortieren Bilder von unserer Reise erneut und entdeckte auf einmal dieses eine Foto. Und da war es wieder, das Gefühl der Freiheit. Das Bild brachte diesen Moment und meine Gedanken und Emotionen sofort wieder zurück. Und dann realisierte ich, dass das genau das ist, was ein gutes Foto ausmacht und warum ich die Wildtierfotografie einfach so liebe. Mittlerweile ist es eins meiner Lieblingsfotos und ein Symbol für unser Abenteuer in Namibia.
Weitere Arbeiten der Fotografin Lea Milde, findet ihr auf ihrer Webseite oder auf Instagram.