
14 | 100 Abstrakte Welt
aus der Serie 100 Fotos - 100 Geschichten
Andreas Zimmermann, Fotograf aus Düsseldorf erklärt uns, was hinter seinen Arbeiten steht, wie er dazu gekommen ist und was es heißt ein konzeptionelles Fotoprojekt umzusetzen. Dies ist ein Ausschnitt aus dem Schnappschuss No.52 "Das System Lego".
Andreas ZimmermannÜber seine Arbeit:
Ich reise viel und habe dabei die Gelegenheit, zu sehen. Mein Beruf bietet mir die Möglichkeit, interessante Orte zu besuchen und dort Menschen zu treffen. Ich fotografiere und sammle. Wenn mich etwas inspiriert, mache ich mir fotonotizen oder halte das Gesehene in Zeichnungen fest. Später stelle ich oft fest, dass die gestalterische Idee, die damit verbunden war, nach wie vor ihre Berechtigung hat und in ein aktuelles Projekt fließen kann. So erhält das Neue seine konkrete Form auf der Basis etwas Alten und liefert mir ein über die Jahre gewachsener Fundus an spontanen Aufnahmen, Eindrücken und Gedanken die Bausteine, um etwas zu erschaffen, das sich nach seiner Fertigstellung selbst trägt.
Die Geschichte hinter dem Bild:
Jedes Element hat einmal an dem ihm zugewiesenen Ort gestanden, jedoch zeitlich versetzt, so dass einzelne Steine mehrfach im Bild zu sehen sein können. Alle Formelemente, die auf den Bildern zu sehen sind, werden zunächst manuell am Arbeitstisch zusammengefügt. Formen können dabei frei erfunden sein oder sich auf – zumeist architektonische – Vorlagen beziehen. Es ist ein Prinzip, sich bei jeder Arbeit einer kleinen Regel zu unterwerfen. Eine Regel kann zum Beispiel sein, nur weiße und schwarze Steine zu verwenden. Ist ein Regelwerk aufgestellt, wird auf dessen Basis das Objekt entworfen und umgesetzt. Alles, was das Material kann, ist möglich. Das System Lego® ist daher offen. Die entworfenen Objekte der Gesamtanordnung werden nacheinander und stets als Neukombinationen desselben Materials fotografiert.

Andreas Zimmermann wurde 1975 in Düsseldorf geboren. Er studierte Fotografie an der Universität Essen bei Professor Bernhard Prinz und absolvierte 2008 sein Diplom bei Professor Gisela Bullacher und bei Professor Peter Wippermann. Er lebt und arbeitet in Düsseldorf. Seine Arbeiten werden durch die Galerie Lehr Zeitgenössische Kunst, Berlin repräsentiert. Seit 2012 unterrichtet er an der Universität Wuppertal im Bereich Design audiovisueller Medien und Design interaktiver Medien und leitet dort Kurse in Fotografie und Gestaltung. Andreas Zimmermann, Düsseldorf
www.andreaszimmermann.net
Lehr Zeitgenössische Kunst, Berlin
www.lehr-galerie.de

Magazin "Schnappschuss"
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